Nacht und Nebel

Männernachtwallfahrt 2013

14 Männer, fast die Hälfte jünger als 20, starteten am Gründonnerstag im Nieselregen zur Nachtwallfahrt. Zuvor feierten sie mit der Pfarrgemeinde in der Wallfahrtskirche Witzighausen den Gottesdienst. Im Pfarrheim gabs eine kurze Hinführung zum Thema ‚Licht der Welt‚ und um 22.15 Uhr brach man auf Richtung Illerberg. Dass es kein romantischer Abendspaziergang werden sollte war jedem klar,  doch das ganze Ausmass der Strapazen ahnte keiner in der Truppe.

Los geht's 22.15 Uhr in Witzighausen

Auf asphaltierten Wegen ging es flott voran und bald war Illerberg erreicht. Die Jungen holten noch einen Kumpel von der Konsole und so waren es 15, die um 23 Uhr in der Kirche zum Gebet eintrafen. Das letzte Drittel der Gebetsstunde gestalteten die Wallfahrer. Auch die Strecke nach Vöhringen war bald bewältigt und nach einer halben Stunde Gebet in der Marienkirche gings zum Nachtessen ins Pfarrheim, das uns H.Pfr.Menzinger grosszügig zur Verfügung gestellt hat. Ihm sei herzlich gedankt.  Gekocht und serviert hatte Max und sein Sohn, auch ihm herzlichen Dank. Nachdem Thomas noch eine Runde  gutes Schwarzwälder Kirschwasser spendiert hatte (Danke Thomas) gings weiter zum Illerdamm Richtung Senden. Jetzt standen zwei Stunden Schweigemarsch auf dem Programm. Und die hatten es in sich. Den Schneematsch hatte keiner vorausgesehen, aber so was nennt man Herausforderung und zieht es durch.Alle kamen erschöpft aber wohlbehalten nach Ay zur Kapelle ‚Maria Hilf‘. In diesem schönen Rokoko-Kirchlein fühlten sich alle gleich zuhause, vor allem weil Herr und Frau Jaschek um vier Uhr morgens die Kapelle eingeheizt hatten und den Pilgern nach der Gebetszeit einen heissen Kaffee servierten. Ihnen beiden ein herzliches Dankeschön. Im Morgengrauen fiel das Gehen nach der ausgiebigen Rast wieder leichter und in der Kirche zu Wullenstetten strahlte die Sonne durch die Fenster. Auch hier wurde wie in den anderen Stationen gebetet, gesungenund zum Thema Texte vorgetragen. Auf der letzten Wegstrecke nach Witzighausen hatten die Teilnehmer eine gewisse Heiterkeit wiedergefunden und beim Abschluss in der Wallfahrtskirche spendeten sich alle gegenseitig den Segen. Um acht Uhr beim Frühstück herrschte eine entspannte, gelöste Stimmung und müde aber zufrieden kehrten die Pilger nach Hause zurück.

Das Thema ‚Licht er Welt‘ kann man natürlich als freundliche Teelicht Meditation hernehmen, doch in Wirklichkeit ist es (frei nach Mahatma Gandhi) ‚Dynamit um die ganze Zivilisation in Stücke zu blasen …und der Welt den Frieden zu bringen…‘ oder wie ein anderer christlicher Zeitgenosse formulierte: ‚der Entwurf eines neuen Menschen in einer neuen Gemeinschaft‘. Licht der Welt hat zwei Aspekte:  ‚Ich bin das Licht der Welt‘ sagt Jesus von sich selber und andererseits gibt er uns den Auftrag: ‚Ihr seid das Licht der Welt‘  (Mt 5,14). Da fällt allerdings eine Menge Kleinarbeit an. Im Alltag. Bei den täglichen Konfrontationen. Jesusnachfolge ist gewiss kein Sonntagsausflug und trotzdem ist Fröhlichkeit angesagt. Auch dafür war dieser Nachtmarsch ein Symbol. Bei allen Strapazen und nachdenklichen Schweige- und Gebetsstunden brach immer wieder die Heiterkeit durch und im Morgengrauen der Wullenstetter Kirche auch die Sonne. Im Rückblick gesehen, gab diese Wallfahrt neue Kraft, neue Vision, neuen Mut.

Fotos: Manuel Hartwig

 

Keine Kommentare » Verfasst am April 23rd, 2013 von
Kategorien: Allgemein, Jugend aktuell, Männer

Leave a Reply